04 – 06 Oktober 2016
Morgens um 6:30Uhr angekommen. Dann auf den Bus in die Stadt gewartet und wurde von einer Frau abgetippt, mein Handy wegzustecken. Als ich mich genauer umsehe, fällt mir auf, dass kein Mensch hier sein Handy benutzt. Soviel zur Sicherheit. Ist doch kacke, wenn man so aufpassen muss. Auch, dass ich oft überlege, ob ich ein Foto machen soll oder nicht und oft genug zu dem Schluss komme: fuck it, it’s not worth it.
Praia do Forte
Im Hostel in Barra angekommen, welches einen sehr schönen Eindruck macht, frühstücke ich und mach mich dann gleich auf den Weg zu Lynn. Die hat noch drei Leute im Schlepptau: Luis aus Argentinien, Michael aus Deutschland und Charlie, der hier lebt und uns die nächsten zwei Tage herumführt. Ich bin so verpeilt, dass ich weder Bikini noch sonstwas dabei hab. Lynn leiht mir alles- puh…

Fahrt dauert zwei Stunden in einem Minivan.Der ist am Ende vollgestopft und macht wohl mit bei dem contest ‚How many people fit in this van‘. Ich hab 28 gezählt. Interessant finde ich, dass Leute, die stehen, ihre Tasche einfach bei einem Sitzenden auf den Schoß legen – voll normal, und macht sogar Sinn und ist hilfreich. Gefällt mir!
Dort gibt’s ne richtige Promenade, ziemlich touristisch aber wie gesagt mal ganz schön fürs Auge. Am Wasser angekommen tauchen wir ein bißchen nach Fischen- da gibt’s viele auf einem Fleck, essen gemeinsam Lunch und spazieren dann am Strand entlang.
Zur richtigen Zeit kann man beobachten, wie die geschlüpften Meeresschildkröten ins Wasser laufen. Heute wollte aber keine.


Auf dem Rückweg zum Bus essen wir noch Açai, Lynn besteht drauf.
Tag 2: Feira de Sao Joaquim, Mercado Modelo und Pelourinho
Wir steuern zuerst den food market an, Charlie führt uns durch die Gassen und wir probieren uns durch Früchte und Nüsse.
Cashew Frucht schmeckt widerlich. Ich muss laut lachen, wie Luis sein Gesicht verzieht, Foto hatte ich leider nicht parat.

Durch die Fleischabteilung sind wir auch ganz kurz- oh mein Gott! Da liegt das Fleisch offen auf den Tischen und Katzen springen zwischendrin rum… Nein, hab kein Foto, hab geschaut, dass ich da schnell rauskomme.
12:30 in Brazil – time for the first beer of the day. Luis: „soy en vacances.“ Ich: „yo también, pero para un año!“ Aber is ja eh schwächer als bei uns, das Bier 😉 Also weiter zum Cachasa Stand:

Danach geht’s mit dem Elevador hoch nach Pelourinho:
Second time up here for me but with Charlie I’m seeing different parts, plus better weather and good company!
Erste Capoera Schule in Brasilien – wer hats erfunden? Wir bekommen die Instrumente gezeigt und dürfen dann verbotenerweise noch auf den Platz hinter der Schule!
Der Argentinier probiert auch alles, was süß ist und Lynn geht ohne ihr Açai nicht heim- aber ich muss zugeben, ich hab mitgegessen.

Ziemlich erschöpft steigen wir in den Bus heimwärts. Als ich ins Hostel komme, läuft mir Felix, 48 über den Weg. Hab mich schon beim Frühstück mit ihm unterhalten: Brasilianer, der in Santiago de Chile lebt, aber durch seine Arbeit oft hier ist. Ruhige, sehr positive Ausstrahlung, lebensfroh. Hatte mich am Morgen lose auf ein Bier verabredet. Er scheint auf dem Sprung zu sein und fragt mich, ob ich Lust auf Fußball hab. „Necesito 5 minutos!“ und dann bin ich dabei.


Spannendes Spiel. Fragt mich nicht, wie die Mannschaften heißen, aber Salvador’s Team verliert. Felix genießt die Atmosphäre und den Moment, das seh ich ihm an. Später erzählt er mir noch von seiner Arbeit. Wenn ich das richtig verstanden hab, hat er hidrofit mit gegründet, da geht’s um Fitness im Wasser und gibt unter anderem Kurse mit Aquabikes – hab Videos gesehen- brudaaal, was für ne Maschine! Nach dem Spiel geht’s noch auf ein Bier in eine Bar und so geht ein wunderschöner Tag zuende.
Am nächsten Tag verbringen ich mit Felix und Martin, auch Gast im Hostel, ein paar Stunden am Strand. Martin kommt aus Schweden und hat vor 18Monaten entschieden, sein Leben in Schweden so nicht weiterführen zu wollen. Er sucht noch den richtigen Ort in Südamerika, der sich gut anfühlt zum niederlassen. Fest steht, zurück will er nicht. Vielleicht kommt die Gewissheit auch mit der richtigen Frau, dann ist der Ort gar nicht mehr so wichtig.
Um 19Uhr muss ich am Busbahnhof sein, da geht mein Nachtbus nach João Pessoa. Mein Rucksack war den Tag über im Kofferraum unseres uber-Taxis, das macht mich jetzt etwas nervös, aber Felix meinte, kein Problem, der holt uns nachher wieder ab. Martin geht zurück ins Hostel und ich warte mit Felix auf unser Taxi- Felix lebt im Moment und fühlt seine glücklichen Momente, wenn sie geschehen- der Name passt, fällt mir aber erst später auf. Würde jetzt gerne länger hier bleiben- Taxi kommt wie abgemacht, am Bahnhof eine letzte Umarmung, wir bleiben in Kontakt.