Antofagasta

17 -19 Februar 2017

Trampen nach La Serena, dort nochmal über den Markt und Zeit vertreiben bis zum Nachtbus nach Antofagasta. Zu sehen gibt es hier nichts und eigentlich will ich nach San Pedro, lege aber eine Art Stopover ein, um kurz durchzuatmen und übernachte zwei Tage bei Nelson, den ich über Couchsurfing gefunden habe.

Nelson ist Anfang 40, Single, hat eine Tochter Matilda, 11, die bei ihm ist als ich ankomme. Er ist selbstständig, arbeitet als Grafikdesigner, seine wahre Leidenschaft liegt allerdings bei der Fotografie. Carnaval in Brasilien, Aktfotos, Reisende, die bei ihm halt machen und das waren schon an die hundert aus aller Welt, – das und mehr sind Themen, mit denen er arbeitet. Außerdem hat er eine Website ‚behind a trip‘ mit Fotos, die er auf seinen Reisen macht.

Am ersten Abend fahren wir an den Strand ‚Juan Lopez‘ – nichts besonderes, aber Strand und Meer. Es dämmert fast schon, als wir ankommen und Nelson und Matilda ins Wasser gehen, mir ist es zu kalt. Ich vermisse die Strände in Brasilien!

Eigentlich dachte ich, etwas Zeit für meinen Blog zu haben, aber am Samstag kommt ein Freund von Nelson, auch Fotograf, der gerade von seiner neunmonatigen Reise durch Europa und Asien zurück ist, uns Videos aus Indien zeigt und nach einer Woche hier schon wieder weg will – genau das befürchte ich bei mir manchmal auch. Mittags gehen wir mit einem dritten Freund ‚Completo‘ essen, Matilda ist wieder bei ihrer Mutter.

Nelson hat ein Projekt am laufen, für das er alle Reisenden interviewt. Dabei geht es um Fragen wie: ‚Mit welcher Motivation reist du? Gab es ein bestimmtes Erlebnis, das dich zur Reise bewegt hat?‘ Mein erstes Interview auf Spanisch! Ich bin selbst überrascht, wie gut das klappt, vor ein paar Monaten wäre das nicht möglich gewesen.

Am Abend finde ich mich dann mitten in einem Fotoshooting wieder, mal mehr mal weniger jugendfrei, Nelson bleibt total professionnel, was ich ihm hoch anrechne. Gegen drei Uhr morgens liege ich im Bett und schlafe erst eine Stunde später ein, da mir zu viel durch den Kopf geht. Die Bilder hab ich leider noch nicht, update folgt dann.

Nach dem Frühstück am Sonntag fährt mich Nelson an den Ortsausgang – ich werde mein Glück versuchen und nach San Pedro trampen. Laut Nelson ist das sicher hier und blonde Frauen haben die besten Chancen schnell mitgenommen zu werden. Ja, ich bin mittlerweile blond. Genau fünf Minuten warte ich bis das erste Auto hält.

Nelson werde ich übrigens auf dem Carnaval in Oruro wiedersehen – der größte in Bolivien. Er wird dort das Wochenende verbringen um Fotos zu machen. Wenn ich jetzt schon nicht nach Rio oder Salvador komme, dann ist das doch eine willkommene Gelegenheit.

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