Marina und Luis bieten mir zwei Nächte ein Bett. Meine erstes Couchsurfing! Marina ist Englischlehrerin, mag gesundes Essen und trinkt gerne Wein- passt! Und das sind nur drei der Gründe, warum ich sie wegen der Schlafgelegenheit angeschrieben habe. Luis ist Dozent an der Uni im Sportbereich.
Tolle Menschen: herzlich, offen, gebildet, angenehm! Auch wenn die Zeit mit den beiden sehr kurz ist, haben wir ein paar offene, angenehme und interessante Gespräche- auf jeden Fall bereichernd! Und ich hab mal wieder ein Zimmer für mich und fühle mich gut aufgehoben.
Ich bin begeistert von der Idee, sich gegenseitig zu helfen und einfach kennenlernen zu wollen!
Sao Paulo ist riesig!
Noch nie habe ich ein Land erlebt, in dem die Leute so gemischt sind. Den typischen Brasilianer gibt es nicht.
Movie screen
Bin geschockt von der Armut! Zelte auf der Straße und manche Menschen sind einfach – sorry für den Ausdruck- richtig abgefuckt. Traurig, eckelhaft und berührend gleichzeitig.
Ich spüre, wie schreckhaft ich hier bin: mitten in der Megametropole, den Kontrast von arm und reich in perverser Form direkt vor Augen, allein, der Sprache nicht wirklich mächtig und im Hinterkopf, dass es gefährlich sein kann. Zucke mehrmals zusammen, wenn jemand meinen Weg schneidet.
Ich mache die free walking tour mit. Die Frau geht mir schon nach fünf Minuten auf die Nerven mit ihrer übertriebenen guten Stimmung und ihre Stimme scheppert durch den Verstärker. Aber gut, is ja für umme.
Nach zwei Stunden seile ich mich ab, weil ich das vegane Lokal testen will, das Luis mir empfohlen hat. – schon wieder Buffet- ich zögere, nehme mir dann aber doch nen Teller und bin vorsichtiger. Essen ist nicht schlecht, aber das kann ich besser. Wenn so alle Veganer kochen, dann gut Nacht fürs Klima, das überzeugt die Fleischesser sicher nicht. Hab wieder ein schlechtes Gefühl beim gehen. Das wars endgültig mit Buffets!
Ich gehe Richtung Paulista und mache Pause im Starbucks. Es wird dunkel und ich laufe noch die Avenida entlang, bevor ich in die Metro steige.
Ich muss umsteigen und hab noch nie so viele Menschen an einer Station gesehen, das müssen ungelogen 1000 gewesen sein, Massen von Menschen schieben sich durch die Gänge. Da muss was bei der Planung schief gelaufen sein. Trau mich nicht ein Bild von der Masse zu machen. Erstens könnte man mir mein Handy entreißen und zweitens will ich nicht wie der Obertouri wirken. Obwohl ich mit meiner knallgrünen Jacke schon ganz gut mithalten kann.
Abends esse ich mit Marina und Luis und am nächsten Morgen geht’s in aller früh zum Flughafen. Werde das erste Mal ‚uber‘ nutzen.
Gute Menschen finden sich und geben. Einfach weil es schön und bereichernd ist.
Mit dem Bus shuttle geht’s nach Paraty und ich hänge meinen Gedanken nach:
Könnte gerade ewig so unterwegs sein, interessante Menschen, Gespräche, ich lerne viel, verschiedene Perspektiven, Kulturen. Diese Reise wird mich sicher verändern!
Ich will finden, was mich strahlen lässt.
Kaum im Hostel angekommen, treffe ich auf Aoife („Eva“ these Irish names…) aus Irland. Sie erinnert mich an meine Baadi, hat auch so etwas Reines und genau so ne dreckige Lache!
Ben, Louise and Aoife
Aoife,29 und Gary,35 reisen für zehn Monate durch die Welt. Er hat seinen Job gekündigt, sie ihren Kinderhort für die Zeit in andere Hände gegeben. Beides wundervolle Menschen, mit denen ich mich sofort wohl fühle.
Cat und Tiff,26 sind auch da. Tiff hat nen einzigartigen Humor und ein großes Herz. Reist für 6 Monate bzw so lange ihr Geld reicht 🙂
Dann sind da noch Ben, Anfang 30 und Louise,24? aus Frankreich, auch ein Jahr geplant.
Wir harmonieren super zusammen und verbringen ein paar tolle Tage mit viel Gefühl…
Checking the map- still on the right track?Boat trip: Aoife, Gary and Cat. Fabulous day!
For the first time since leaving I feel very relaxed during the boat trip. Good people, sunshine, great trip, lots of laughs, jump from cliff. I’ll miss these people …
Tiff- great humour this woman!
Last day is rainy so we take it easy. Chilling, updating blog, staying in touch with people, editing photos, planning the trip, talking.
How did people travel without smartphones? So handy!Old town walking tour
Sonntag, 25 Sept. – time to leave. Will miss you guys!
Only with the right people the world is really beautiful.
Anreise mit Bus und Fähre. Gehört laut Reiseführer zu den schönsten Stränden im Land.
Arriving on the island
Gegen Abend Gewitter und Dauerregen. Ich habe ein déjà-vu. @Peter: remember Playa Blanco…
Am nächsten Tag kein Regen – hike zum ‚Lopez Mendez Beach‘ – was für ein Name – kein Wunder, dass es einer der schönsten ist! Der Sand knirscht unter meinen Füßen und erinnert an frisch gefallenen Schnee.
Ich treffe Dave dort ganz unerwartet, auf der Fähre zur Insel hatten wir uns schon unterhalten. Wir verabreden uns am Abend was trinken zu gehen. Letztendlich trinken wir Cocktails, eine Flasche Wein, genießen gutes Essen und unterhalten uns sehr offen. Dave mag Murakami, Wein, Reisen und Steine- das gehört zu seinem Beruf.
Thank you for the evening! Follow your passion and what makes you happy… 😉
Rainy day: Cat und Tiff aus England checken ein. Wir quatschen, spielen Karten, essen and its cold, right Tiff? 😉
Evening with two other couples sharing stories. This is enriching! Leaving the island tomorrow.
es gibt keine Straßenkarte, keine Autos (Gassen zu eng), über 700Stufen, überall Scheißhaufen- kann mich nicht entscheiden, ob ich nach unten schauen soll, um den Tretminen aus dem Weg zu gehen oder nach oben, um meine Umgebung wahrzunehmen.
Gestank liegt in der Luft- es ist momentan Winter; will mir nicht vorstellen wie das im Sommer bei 45Grad riecht!!
6000 Einwohner, mein Tourguide (junger Kerl im gelben Shirt), der Englisch spricht, ist hier aufgewachsen. jeder kennt jeden. Größte Favela in Rio hat 350.000 Menschen.
Erschreckende Verhältnisse, aber weg will doch kaum jemand, ist eben das Zuhause…
20 years ago Michael Jackson landed in this favela with a helicopter and recorded one of his music videos here
Weg zurück zum Hostel (an der Copacabana) durch verschiedene Märkte, Stadtviertel, Stop in einer Bar und mir einen Cocktail gegönnt.
Copacabana
Current thought: travelling alone is tough! Feel lonely, nobody there to share impressions with…
Niteroi, Elephant mountain + beach (Sonntag)
Erste Erfahrung mit Couchsurfing:(Plattform mit der Idee, Reisenden eine kostenlose Unterkunft bereitzustellen – man bereichert sich gegenseitig, lernt interessante Menschen kennen) Hab einen öffentlichen post entdeckt für einen hike in Niteroi. Kontakt aufgenommen und um 8 Uhr Treffpunkt am Hafen. Komisches Gefühl, sich mit einem völlig fremden Mann zu verabreden, der noch zwei seiner Freunde mitbringt – aber ist ja in der Öffentlichkeit und ich brauche Gesellschaft!
Kairon aus Brasilien: von der ersten Sekunde an weiß ich, das ist ein guter Mensch mit gutem Herzen- fühl mich direkt wohl und seine Freunde sind auch sympathisch. Hab einen wunderschönen Tag mit Sport, bombastischer Aussicht, Strand und Bier und Sonnenuntergang zum Abschluss. Wer braucht schon Party bei einer solchen Aussicht?!
Fuck partying – this view is incredible
No safety – pure nature!
Making of: taking funny profile pics
Famous viewpoint in NiteroiBest day so far!
Pedra do Sal on a Monday night
Fühlte mich nicht wohl im Hostel und hab Alexüber Couchsurfing kontaktiert: kommt aus Río, hat zwar keine Schlafgelegenheit für mich, nimmt mich dafür aber abends mit in die Stadt: traue meinen Augen nicht, was hier an einem Montag abend los ist:
Monday night! Crazy!
Alex kommt jeden Montag abend hierher und scheint bekannt zu sein wie ein bunter Hund. Hier und da shaking hands zieht er mich mit durch die Menschenmenge. Ich folge ihm einfach und beobachte.
2 samba bands at 2 different spots
People are singing and enjoying the music
Streets are packed! Again: It’s Monday!
Street food, barbecues
All kinds of people
Spaziergang durch mehrere Stadtviertel (Dienstag)
Tomorrow Museum: Genau mein Ding! Thema: Nachhaltigkeit, die Zukunft unserer Erde, viel interaktiv. Bin erstaunt über die ansprechende Umsetzung der Ausstellung
Olympic torchLapaSanta Teresa
Feelings: plötzlich fühle ich mich niedergeschlagen und allein – ich fange mitten auf der Straße an zu weinen…so viel Zeit allein gibt Raum Vergangenes zu verarbeiten…ich hatte so einige unterschiedliche Ideen und Pläne in den letzten Jahren – weiß nicht wo ich hingehöre.
Corcovado- hike zum Jesus (Mittwoch)
Es gibt einen Van, der einen auf den Berg bringt, aber das ist mir zu touristisch, teuer und langweilig. Da bin ich lieber aktiv und schwitzen mir einen ab.
Ja, da will ich hoch 🙂 und nicht easy peasy mit dem Bus sondern Schritt für Schritt!
Und los geht’s!
Let’s go!
Geschwitzt wie verrückt! Aber geil wars. War aktiv und mega Aussicht!
Feeling: Muss mich immer wieder daran erinnern, dass ich jeden Tag machen kann, was ICH will…
Donnerstag: chillig. Drei Stunden mit Paul gequatscht. Geschätzt 55-60, Amerikaner, wirkt etwas einsam, hat Soziologie studiert, treibt sich seit ner Weile in Brasilien rum und war davor lange in Ecuador.
Ziehe um in anderes Hostel, da hier überhaupt keine Seele im Haus ist! Stellt sich dann auch als sehr gute Entscheidung heraus: im neuen Zuhause ganz liebe sorgsame Menschen, mit denen ich gleich ins Gespräch komme. ‚Walk to the beach hostel‘ – kann ich nur empfehlen!
Rede lange mit nem Schweizer, der dort hängen geblieben ist. Erst wegen der Freundin, arbeitet seitdem im Hostel und will auch nicht mehr zurück. Und ich ändere jetzt wohl meine Pläne und bleibe länger in Brasilien: Wetter ist besser als ganz im Süden (da ist noch Winter) und wenn ich schon mal hier bin- gibt soooo viel zu sehen. Brasilien ist allein schon so groß wie ein Kontinent!
Freitag: was für ein kack Tag. Läuft gar nicht! Bin extra früh raus ohne Frühstück, um wheelchair basketball paralympics zu schauen. Dauert ewig, bis man am Olympia Gelände ist. Dann stelle ich fest, dass die Mannschaften, die ich sehen will, erst später spielen.
Egal, ich schau zwei Stunden zu, dann geh ich, hab riesen Hunger und finde in der Stadt auf Empfehlung zum Lunch ein Restaurant mit Buffet. Halbe Stunde später pappsatt und kotzschlecht- wo ist der Eimer?! Gratulation, Sarah! Nach einer Woche gleich mal den Magen verdorben- mir ist zwei Tage schlecht und ich vertrage gar nix mehr.Außerdem fühl ich mich einsam…
Und mein Rucksack ist fucking schwer!
Ich nehme mir vor: Nie wieder Buffet – war eh noch nie meins – und anfangen selber zu kochen, Brasilien ist teuer- Preise wie bei uns…Und ich vermisse echtes Brot und überhaupt mein selbstgemachtes Essen… @Vanessa: Mandelmus!!!! 😉
Kleine Anekdotezur Schlafsituation: There’s a seriously bad snoring person in the room! And some women have arrived, they are showering, unpacking, light is on. This guy is not impressed, still sleeping and snoring…Another guy gave up and got up again…Unbelievable how he can sleep. The light is in his face…I’m glad I’m on the top bed! Not everybody in my face! I’m thinking: when people come back from partying the good ones use torches to get their toothbrush and look for things they need. The clever ones prepare things before they leave. The idiots just turn on the lights and start talking. But that rarely happens. -Knock on wood- 5 in the morning: of course it happened – they didn’t give a fuck- lights on and all this shit!
Samstag: endlich treffe ich Thania aus Rio zum Lunch (Kontakt über Freundin Daniela): blumiges Kleid, viel und großer Schmuck, langes schwarzes Haar, Indioherkunft nicht zu verkennen, direkt herzlich und offen. Genau das brauche ich jetzt- danke 🙂
Wir laufen an der Copacabana entlang und sie steuert ein feines Lokal an. Als Backpacker kann ich’s mir eigentlich nicht leisten- bin eh noch unsicher, was ich so im Monat brauche. Egal, was solls, ich brauch jetzt was Gutes. – der Kellner kommt und sie bestellt ne Flasche Prosecco – is klar. (Gut, dann halt Reis und Bohnen die nächsten zwei Wochen und viel frühstücken)
Aus dem Lunch werden acht Stunden, hausgemachte Gnocchi, ein oder zwei Flaschen Prosecco, Weißwein, danach Dachterrasse einer Hotelbar und ich bin eingeladen. Wunderschöner Tag und hat so gut getan!
Spannende und starke Frau, die viel zu erzählen hat und ein Freigeist ist wie ich. Wir haben viel gemeinsam und ich hab sie direkt richtig gern. Danke für die schönen Stunden!
Thania and me in bar of hotel roof
Morgen geht’s raus aus Rio:
I like: surroundings, mountains, life at the beach
Dislike: loud, dirty, poverty, keine wirklich schönen Cafés
Feeling: I’m very lucky to do this! Not realising yet that the adventure is only beginning now…
Don’t forget: du kannst jeden Tag machen, was du willst! Listen to yourself and be confident!
Aufgrund des billigen Fluges lande ich in Rio (Brasilien war eigentlich nicht geplant). Im Flieger vom Steward noch zu hören bekommen: „vegan? Oh Gott, tolles Reiseland ausgesucht!“ 😂
Erste Eindrücke:
laut, dreckige Luft, viele Obdachlose, deren Alltag man hautnah miterlebt: Frau sitzt halbnackt auf dem Gehweg und isst zu Mittag.
Copacabana nicht wirklich überwaltigend, aber warten bis die Sonne rauskommt. Bin gespannt auf alles weitere.
Essen: Fleisch, Fleisch und nochmal Fleisch- ach ja, Käse ist auch fast überall drin. Das kann ja was werden…Natürlich gibt’s aber auch Obst und Gemüse- vieles anders als zuhause. Werde hier alles probieren. Außerdem viel Reis, Bohnen, Cuzcuz usw. Sojamilch in jedem Supermarkt- ich bin begeistert! Nüsse sind arschteuer!