Sommer in Deutschland – als Fremde zurück ins Vertraute

31 Juli – 24 Oktober 2019

Kaum in Deutschland, erlebe ich bereits am Frankfurter Flughafen einen unerwarteten Kulturschock, nachdem ich ungeduldige Deutsche beobachte, die sich unverschämt verhalten und beschweren – da sind Kanadier definitiv entspannter. Doch kaum sehe ich meinen Bruder, der mich hinter den Schiebetüren empfängt, spüre ich eine vertraute Wärme.

In den ersten Tagen erledige ich ein paar organisatorische Dinge in der Stadt. Über einen Freund habe ich verdammt günstig ein Auto gekauft – immerhin bin ich voraussichtlich drei Monate hier und habe mit Sherry zwei Wochen Roadtrip geplant. Außerdem aktiviere ich meine Mitgliedschaft im Fitnessstudio. Vor meinem Aufbruch vor drei Jahren verbrachte ich hier viel Zeit und war fit wie nie zuvor. Körperlich ausgelastet zu sein, tut gut, beruhigt meinen Geist mit meditativer Wirkung. In Halifax bekomme ich das bisher einfach nicht so hin.

Ich fühle mich ein wenig fremd, vieles ist hier anders: mehr Menschen, mehr Autos, alles enger, hektischer. Ich schaue zum ersten Mal nach drei Jahren auf meinen Arm, wo die Uhr ihren Platz hatte.

Die ersten Wochen füllen sich schnell mit Verabredungen mit Freunden und Familie, dennoch versuche ich Freiraum für Spontanes zu lassen.

Familientreffen bei Mama und Papa, Tag am See mit Schwester+Familie, Nachmittag im Schlosspark mit Schwägerin

Ich halte meinen jüngsten Neffen zum ersten Mal im Arm

Leben mit Rainer und Vera, Weinfest mit Ex-Schülerin und ihren Eltern – die waren mir schon immer sympathisch (und mit denen wollte ich schon immer einen trinken gehen). Wiedersehen mit Kollegen und Freunden:

So viele geliebte Menschen wiederzusehen, macht das Ankommen leichter.

Meine Schwägerin Marina ist hochschwanger, sie wirkt entspannt, wesentlich ausgeglichener, in sich ruhender. Sie und David werden umziehen in die Pfalz. Ich verbringe einen Samstag Nachmittag mit ihr im Johanneshof in Hockenheim.

Mama freut sich riesig, dass ich da bin. Habe sie selten so gesehen, sie zeigt viel Gefühl, sagt mir, wie gut ich aussehe. „Du bist ein goldiges Mädel.“ Sie sieht mich nicht zurück hier als Lehrerin in einer Struktur, die einschränkt. Meine Schwester Veronica wirkt sorgloser und gechillter, arbeitet an sich selbst, ihr Humor ist nach wie vor einzigartig, ihre Kinder entwickeln sich toll, meine Nichte ist schon sechzehn. Meine Schwester Anne und ihr Freund Philipp sind wie Topf und Deckel. Passt! Ich freue mich sehr für sie.

Etwas in mir nagt. Will ich wirklich zurück? Ich fühle mich fremd, einiges hat sich verändert, hier und in mir. Was will ich? Was brauche ich? Wo will ich sein? Was will ich in meinem täglichen Leben?

Ganz langsam gewöhne ich mich wieder an Deutschland. Obwohl ich gut beschäftigt bin, habe ich Momente, in denen ich nicht so ganz weiß, was ich mit mir anfangen soll und denke dann zuviel: Mit jedem Tag länger hier merke ich, dass ich einfach nur genügend Geduld zum Eingewöhnen brauche, dann lebt es sich hier auch wieder zufrieden. Ohne Sherry würde ich ziemlich sicher nächstes Jahr wieder hier einsteigen. Sie will kommenden Sommer quer durch Kanada reisen, da ist es verlockend noch ein Jahr Auszeit dranzuhängen, ansonsten wird das gemeinsame freie Zeitfenster zu eng. Doch das wären ab jetzt noch zwei volle Jahre – wie fülle ich diese sinnvoll und befriedigend? Meine Wohnung, die mein Bruder Baldi nach wie vor bewohnt, fühlt sich nicht mehr wie meine an. Der Garten fehlt, etwas mehr Platz – vielleicht ist es an der Zeit die Wohnung aufzugeben, etwas Neues zu suchen, wenn ich denn zurückkomme? So geht es in meinem Kopf hin und her, mal lauter, mal leiser. Im kommenden Winter steht eine Entscheidung an.

Sherry fehlt mir, ihr Wesen, ihre körperliche Anwesenheit. Nie stand ich einem Partner näher.

Ich besuche Eva und Franzi in Frankfurt; gar nicht so einfach, gemeinsame freie Zeit zu finden. Eva und Christian mit drei Kindern – steht ihr gut. Wenn ich sie mit ihrer Familie so beobachte, kommen mir Erinnerungen an unsere gemeinsame Schulzeit, wir kennen uns seit der fünften Klasse. Nun leben wir das Leben wie damals unsere Eltern, sind mittendrin, keine Kinder mehr. Jetzt findet das Leben statt – mit allem, was dazugehört.

Eva schickt mir regelmäßig Bilder aus ihrem Familienleben

Mein Cousin Peter heiratet Ende August. Ganz traditionell findet vorher ein Polterabend in unserem Heimatdorf statt. Meine andere Freundin Eva begleitet mich. Ich verbringe gerne Zeit mit ihr, uns verbindet mittlerweile einiges und wir sind in derselben Gegend aufgewachsen. Vorher schauen wir bei Mama vorbei, sie ist richtig gut drauf und erzählt zwei Stunden von früher, wie sie und Papa überhaupt dazu kamen, zu adoptieren. 34 Pflegekinder haben sie insgesamt aufgenommen! Fun fact: Eva’s Vater war damals der Richter, der entschied, dass Baldi und ich in der Familie Holder bleiben.

Polterabend

Am nächsten Tag veranstalten mein Bruder Baldi und drei Freunde einen Tag der offenen Tür und Vorträge zu ihrer Arbeit, die sie in Zukunft anbieten möchten: Familienaufstellungen, Stressbewältigung, Umgang mit Emotionen. Baldi so zu sehen, ist wunderschön und beeindruckend, nach all dem, was er durchgemacht hat. Er weiß genau, wovon er spricht, ist authentisch und souverän. Seine Freunde tun ihm gut, stärken ihn.

Mehr Begegnungen, die mir gut tun – dabei alles immer in Bildern festzuhalten, ist schwierig, da ich manchmal wirklich einfach nur genieße und im Moment bin. Ich verbringe mehr Zeit mit Baldi, See mit Nichte Soraya, Nachmittag mit David, Marina, Diana und Meike – die beiden Mädels haben eine neue Wohnung in traumhafter Lage.

Da ich wie immer bei Rainer und Vera wohne, verbringe ich ganz natürlich viel Zeit mit den beiden, Rainer nennt uns drei (Vera, Sohn Paul und mich) ganz liebevoll seine Mitbewohner. Unser Zusammenleben funktioniert reibungslos und die gemeinsamen Gespräche sind bereichernd.

Bild ist geklaut, fand ich aber so schön 🙂

Im Kreise von liebevollen vertrauten Menschen fühle ich mich nach und nach wieder mehr zuhause.

Dann ist es soweit und Sherry landet am 25.August in Frankfurt. Dieses Mal überforderte ich sie nicht gleich am ersten Tag mit Programm und gebe ihr Zeit zum Eingewöhnen. Dennoch steht in der ersten Woche einiges an: Filmfestival, Tage am See, Speyer, Schlossgarten Schwetzingen, Johanneshof, Hochzeit meines Cousins Peter, Marina bringt Levi zur Welt.

Es fühlt sich gut an, sie hier zu haben. Sie ist entspannt und unkompliziert wie immer.

Hochzeit im Schloss Michelfeld

Woche zwei: Wandern in der Pfalz, Zeit mit Familie, Frankfurt mit Eva und Franzi

Main und Altstadt

Markthalle Frankfurt

In Frankfurt schlafen wir bei Eva, Franzi lädt an einem Abend zum Essen bei sich ein. Der Wein fließt und wir reden unter anderem viel über mich und wie es nun weitergeht. Das Englisch der beiden ist gut, was unsere Unterhaltung erleichtert. Denn oft geht einiges bei der Übersetzung verloren oder man wechselt unbemerkt ins Deutsche. Folglich entgehen Sherry Teile der Konversationen und es lastet Druck auf mir, sicherzustellen, dass sie alles mitbekommt.

Als ich später mit Sherry im Bett liege, hallen die Fragen des Abends nach. Meine Unentschlossenheit führt zu Frustration auf beiden Seiten. So geduldig sie ist, braucht natürlich auch sie irgendwann Antworten. Die Frage, wie und ob es gemeinsam weitergehen kann, steht immer im Raum. Der Gedanke, dauerhaft in Kanada und damit entfernt von Familie und Freunden zu leben, ist belastend. Die langen Winter stellen eine zusätzliche Herausforderung dar. Sherry erinnert sich noch genau, wie ich letzten Winter dahing und hat Bedenken. Ich sehe wiederum nicht, dass Sherry sich hier niederlässt. Gleichzeitig beängstigt mich manchmal der Gedanke, mich wieder in Deutschland anzusiedeln und mein unverbindliches Leben hinter mir zu lassen. Doch ich möchte nicht mehr länger in diesem ungewissen Zustand verharren, sehne mich nach Zielgerichtetheit, tieferem Sinn, Gemeinschaft, mehr Sport. In meinem Zwiespalt überkommt mich in den letzten Wochen manchmal das Gefühl, aufzugeben, Sherry gehen zu lassen, da ich keinen zufriedenstellenden Kompromiss finde. Bedeutet meine Unentschlossenheit, dass meine Gefühle nicht klar genug, nicht stark genug sind? In Halifax ist Sherry mein Dreh- und Angelpunkt. Mit meiner Lebensart in Deutschland hätte sich wahrscheinlich nichts zwischen uns entwickelt als Liebespaar. Zwei Welten, jede für sich wunderschön, die ich nicht zu verbinden weiß.

Meine Säulen sind am Wanken, ich finde meine innere Mitte nicht.

Sherry und ich fahren für zwei Wochen Richtung Süden. Ein Fokus dieser Reise ist für mich, Sherry die Vielfalt Europas aufzuzeigen.

Wir starten in Luzern in der Schweiz: Spaziergang durch die Stadt und Gipfel des Pilatus, auch Drachenberg genannt.

Luzern

Berg Pilatus

Nächster Halt: Gardasee. Hier bleiben wir eine ganze Woche, übernachten zuerst im Norden, werden dann aber weiterziehen an die Südseite.

Riva del Garda

Von Riva aus machen wir eine Fahrradtour nach Arco, wo wir einen Aperitif zu uns nehmen und durch die Straßen schlendern.

Arco
Die Fahrradtour muss natürlich mit einem zweiten Aperitif abgerundet werden

Wir verlassen den Norden und halten auf dem Weg zu unserer nächsten Unterkunft in Limone und Salo. Die engen gewundenen Straßen kombiniert mit meinem Fahrstil lösen bei Sherry leichte Nervosität aus.

Limone

Der Aperitivo am Nachmittag ist mittlerweile obligatorisch.

Salo

Beim Stöbern nach Unterkünften um den See sind uns einige Landhäuser aufgefallen. Um unsere Reise möglichst abwechslungsreich zu gestalten, haben wir uns in ein Hotel im kleinen Dorf Moscatello gebucht, ca 20 min südlich des Sees. Der Pool ist mit ein paar Schritten erreichbar und zum Frühstück gibt’s viel Hausgemachtes.

Tagesausflug nach Sirmione und Peschiera:

Ganz in der Nähe gibt es einen Erlebnispark. Sherry bettelt mich seit Tagen an, ob wir hingehen können. Begeistert bin ich nicht von der Idee, da man Stunden mit Anstehen verbringt. Zudem haben wir in unserer Kindheit genug Zeit in solchen Parks verbracht und in dem Alter macht einem das Warten nichts aus. Aber ich will kein Spielverderber sein, es geht oft genug nach meiner Nase, also fahren wir einen Nachmittag ins Gardaland. Wir starten den Tag im Nachbardorf Pozzolengo, dort findet ein traditionelles Dorffest statt. Außerdem bin ich von Rainer und Vera beauftragt, Trüffel zu finden. Die Straßen sind gefüllt mit Ständen, es gibt Aktivitäten für Kinder und wir finden tatsächlich Trüffel! Der wird uns die nächsten Tage das Auto vollstinken, aber das breite Grinsen auf Veras Gesicht hinterher ist es wert. Wir finden zudem heraus, dass später eine Art Weinprobe stattfindet und wollen am Abend wiederkommen.

Erlebnispark Gardaland
Zurück in Pozzolengo
Weintrauben kosten

Nach unserem Weinabend verbringen wir den nächsten Tag in Verona.

Julia’s Balkon aus Romeo und Julia

Sherry’s Bruder Luke ist auch auf dieser Reise dabei und kommt mittlerweile ganz schön rum.

Mit der Abenddämmerung erreichen wir unser Hotel in den Weinbergen und übertrifft alle Erwartungen. Unser Zimmer ist dem Thema Pferde gewidmet – I love it!

Unser Zimmer

Der Kellerbereich

Letzter Halt: Berchtesgaden. Wir machen die anspruchsvolle Grünstein Wanderung am Königssee. Sherry wird physisch an ihre Grenzen getrieben, meistert den Berg aber und erzählt bis heute, dass ich sie fast gekillt hätte.

Auf Empfehlung umrunden wir am Abend den naheliegenden Hintersee – wunderschön idyllisch.

Meine Stimmung ist überwiegend gut. An einem Tag überkommt mich jedoch ein Gefühl von schwindender Hoffnung. Ich habe keine Antworten parat für Sherry, sie weiß nicht, woran sie bei mir ist, ihre Geduld wird nicht unendlich sein, ich ziehe mich innerlich zurück. Wie soll ich das je mit jemanden hinbekommen?Zurück am Rhein bleiben uns noch wenige Tage vor Sherry’s Abreise. Das Zeter Berghaus bietet sich an für einen sonnigen Herbsttag. Dort gibt es außerdem meiner Meinung nach die besten Bratkartoffeln.

Zeter Berghaus

An unserem letzten gemeinsamen Tag fahren wir nach Mußbach. Dort gibt es neuen Wein – wir bleiben länger als geplant und es wird, wie man so schön sagt, feuchtfröhlich!

Ein Halifax und Canada Begeisterter setzt sich zu Sherry

Sherry fliegt zurück nach Halifax. Die letzten Tage hier waren schön, aber auch angespannt, da mit ihrer Abreise die Frage im Raum steht, wie es nun weitergeht.

Lunch im Va Piano, bevor ich Sherry zum Flughafen bringe

Einen Rückflug habe ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht gebucht, was aus ihrer Sicht zusätzlich entmutigend ist. All diese Spannungen entladen sich in unserer letzten gemeinsamen Nacht. Ich bin verkopft, zweifelnd und irritiert. Mein distanziertes Verhalten in Deutschland hat auf ihrer Seite Unsicherheit hervorgerufen. Wenn ich mal rede, ist dies für mich ein riesiger Schritt, für sie ist es mühsam. Sie geht mit offenem Geist und Herz an uns heran, auch wenn die Bedingungen schwierig sind. Ich mache nicht wirklich auf. Kommentare meiner Freunde schwirren mir durch den Kopf: „Du musst doch spüren, was du fühlst, auch wenn du es nicht aussprichst.“ „Für dich ist nach wie vor das Gras auf der anderen Seite grüner.“ Ich kann mich zu keiner tiefgreifenden Entscheidung mehr durchringen, welche Ziele habe ich eigentlich?

Hindernisse sind die furchterregenden Dinge, die du dann siehst, wenn du dein Ziel aus den Augen verlierst.

Mit Sherry fühle ich mich zuhause, sie überrascht mich fast täglich, gibt mir das Gefühl bei ihr sicher zu sein. Sie hält unsere Beziehung spannend, ich lerne, wie Reden eine Beziehung bereichert.

Nach Sherry’s Abreise bleiben mir nochmal vier Wochen. Ich treffe ehemalige Schüler, Heidelberger Herbst, Frühstück mit Bernd, Hafenstrand in Mannheim.

Viele Gespräche in den letzten Tagen: „Wenn du es fühlst, brauchst du keine Erklärung, keine Worte.“ „Wenn man es fühlst, ist es einfach klar.“ Wahrscheinlich habe ich das einfach noch nie erlebt, hatte bisher keine gesunde und tiefgehende Beziehung. Ich möchte noch mal mehr Zeit mit Sherry. Glaube, dass ich dieses Mal ziemlich schnell spüre, was ich zu tun habe. Ich bin rastlos, der Gedanke, das Reiseleben erstmal zu beenden, wieder nach Hause zu kehren, ist schwer. Mein Leben in Halifax ist wie eine Art Blase. „Komm doch heim und arbeite erst mal wieder und vielleicht brauchst du dann einfach alle drei bis vier Jahre ein Sabbatjahr.“

Was fühle ich, was spricht mein Herz, was sagt meine innere Stimme?

Wie immer, wenn die Abreise näher rückt, ist verdammt viel los: Mehr Freunde treffen, Brunch bei Mama und danach Babyparty bei Meike und Diana. Es tut richtig gut, inmitten von Familie zu sein. Seit langem habe ich mal wieder das Gefühl voll dabei zu sein.

Mexikaner mit meinem Freund Rainer, über den ich mein Auto gekauft habe. Er lässt mich seinen Porsche fahren, mit 270 km/h ein neuer Rekord für mich.

Außerdem verbringe ich nochmal viel Zeit mit Rainer und Vera: viele gemeinsame leckere Abendessen und offene Gespräche. Vera genießt die zweite Frau im Haus. Ich treffe eine alte Freundin. Dass wir so lange gar keinen Kontakt hatten und uns bei meinen letzten Besuchen auch nicht gesehen haben, hat mich zu lange bedrückt. Unser Wiedersehen ist sehr herzerwärmend.

Ich besuche einen alten Kollegen. Neben Privatem sprechen wir über Schule und er fragt mehrmals nach, ob ich wirklich zurückkommen will. Die Frage bekomme ich oft, für viele sieht es so aus, dass ich auf Dauer weg bin. Der Gedanke hat sich in den letzten Wochen breit gemacht – ich muss das hier nochmal versuchen, die Sehnsucht nach Heimat ist zu groß. Ich habe in der folgenden Woche somit Gespräche an zwei Schulen und je mehr ich mich über die Tage mit dem Gedanken auseinandersetze, desto klarer werde ich, glaube, wieder eine Zielrichtung vor Augen zu haben, die Aussicht auf eine tiefgreifende Aufgabe macht etwas in mir lebendig. Als ich dann eines Abends bei Rainer und Vera von den letzten Entwicklungen erzähle, schaut er mich ganz entgeistert an, da das zum ersten Mal seit langem klare Worte aus meinem Mund sind. Ich verstehe seine Reaktion – mich selbst so reden zu hören, ist ungewohnt.

Der Oktober neigt sich dem Ende, ich reise ab, fliege zurück nach Halifax. Ich freue mich auf Sherry und mehr Zeit mit ihr, unser letzter Abschied war belastet. In diesem Thema tut sich viel bei mir in den letzten Wochen. Frage mich, was das zwischen ihr und mir eigentlich genau ist. Sherry als extrem fürsorgliche Frau erweckt bei mir ein Gefühl von Geborgenheit, welches mir durch den Verlust der Mutter damals genommen wurde. Im Sinne einer Analyse ist dies interessant, aber nicht hilfreich wie es konkret weitergeht. Und woher die Gefühle auch kommen mögen, sie sind da und aktiv. Ich zähle darauf, dass in den nächsten Wochen vieles klarer sein wird, ich spüren kann, wo es mich hinzieht, sich der Nebel lichtet.

Du solltest mit dem Suchen aufhören und mit dem Finden anfangen. – Rainer (aka Papa)

Road Trips! PEI (Prince Edward Island) und Cape Breton

24-27 September, 08-11 Oktober 2018

Der Sommer schreitet in großen Schritten dem Ende entgegen. Schon vor einigen Wochen schlug Sherry vor, ein paar Ausflüge zu machen bevor es ganz vorbei ist mit dem warmen Wetter.

Ihre Cousine Brenda und Frau Simone haben auf PEI ein Ferienhaus, hier Cottage genannt, und bieten uns an, die Gelegenheit wahrzunehmen und ein paar Tage auf der Insel zu verbringen. Ich selbst war vor über einem Jahr zum ersten Mal für eine Hochzeit dort, allerdings in einer anderen Ecke und abgesehen von Charlottetown und dem Hochzeitsspott ist mir die Insel noch unbekannt.

Ende September ist es dann soweit: wir schaufeln uns vier Tage frei und Sherry leiht sich das Cabrio ihres Dads, das er momentan nicht braucht. Die Hunde kommen mit, werden auf der Rückbank festgeschnallt und los gehts.

Dude und Sundae sind startklar

Wie erwartet sind die Straßen frei – bisher habe ich hier auch noch nicht einen einzigen Stau erlebt, der vergleichbar wäre mit dem, was man von deutschen Autobahnen kennt. Um auf die Insel zu gelangen, gibt es nach wie vor eine Fähre oder seit über zwanzig Jahren die Confederation Bridge, welche den Tourismus seitdem angekurbelt hat und auch unsere gewählte Route ist.

Gute vier Stunden sind wir unterwegs und erreichen am frühen Nachmittag Charlottetown. Stanhope by the Sea, wo wir eigentlich hinwollen, liegt ca zwanzig Minuten nördlich der Stadt an der Küste, doch das Wetter ist hervorragend und wir entscheiden, jetzt einen Stopp in der Innenstadt einzulegen, da wir uns sowieso mit ein paar Lebensmitteln eindecken müssen. Sundae und Dude lassen wir im offenen Cabrio zurück, den beiden nähert sich so schnell keiner.

In einem angesagten Café trinken wir Cappuccino und bummeln durch die Straßen. Wir lassen uns treiben von dem, was uns spontan anzieht: eine Bildergalerie, kleine Läden mit Einrichtungsdekoration und Schmuck oder das Ufergelände. Zu lange wollen wir die Hunde dann aber doch nicht sich selbst überlassen, halten an einem Supermarkt und steuern dann Stanhope an. Die einzelnen Grundstücke sind weitläufig und über eine Art Feldweg gelangen wir zu unserem Cottage, welches am Ende dessen liegt. Den Schlüssel finden wir wie vereinbart und betreten eine gemütliche feine kleine Oase, die sich sofort wie ein Zuhause anfühlt.

Unser einziges Vorhaben für die Tage hier ist Entspannung.

Dude macht direkt am ersten Abend Bekanntschaft mit einem Stinktier. Mit blinzelnden Augen kommt er aus dem Dunkeln zurück und Sherry weiß gleich, was los ist. Für mich ist der berühmt berüchtigte Geruch neu und ich lerne: wenns dumm läuft, hängt er ewig in den Räumen. Sherry hat Erfahrung und sagt, wir brauchen Tomatensaft, damit bekommt man den Gestank vom Hund. Außerdem vermutet sie, dass Dude einem Jungtier begegnet sein muss, da der Duft noch sehr milde wäre. Ich will mir intensivere Geruchslevel gar nicht erst ausmalen. Über die nächsten Tage wenden wir über Lüften, Kerzen und Kaffeepulver alle Tricks an, um den Geruch aus dem Haus zu treiben. Dude bekommt eine Ladung Tomatensaft verpasst, was er ganz tapfer wegsteckt. Zur Belohnung lassen wir die beiden am Strand rennen – Hunde sind hier eigentlich nicht erlaubt, aber weit und breit ist keine Menschenseele zu sehen.

Tomatensaftbehandlung nach Stinktierbegegnung!

Wir verwöhnen uns mit gutem Essen (wie eigentlich immer), erkunden die Umgebung mit dem Golfcart, welches in der Gartenhütte parkt, entzünden ein Lagerfeuer und verbringen einen Regentag gemütlich im Haus.

Golfcart und Drinks – läuft!

Bei einem unserer Strandspaziergänge lasse ich Sherry wissen, wie froh ich bin, sie kennengelernt zu haben. Ich versuche offener mit meinen Gefühlen zu sein und diese auszudrücken – glaube ich zumindest.

In den folgenden Wochen spüre ich, wie wir eine neue Ebene erreichen. Ich will es mit ihr versuchen, bin offen für Neues, sehe zum ersten Mal seit langem wieder einen Weg vor mir, zumindest für die nächsten Monate.

Geh dahin wo du dich lebendig fühlst.

Unser zweiter Road Trip steht schon zehn Tage nach der Insel an: Cape Breton! Der Herbst gehört hier definitiv zur beliebtesten Reisezeit, wenn die Blätter der Laubbäume sich täglich wandeln und ein beeindruckendes Farbenmeer bilden.

Vier Tage und drei Nächte haben wir uns vorgenommen – und zum ersten Mal ohne Hunde! Sundae liefern wir am Morgen bei Sherry’s Neffen ab, dessen drei Töchter sich schon seit Tagen auf den Besuch freuen; um Dude kümmert sich eine alte Freundin.

Die Anreise dauert etwas länger als nach PEI und als wir am späten Nachmittag in Sydney ankommen, gehen wir einen Happen essen und anschließend direkt zurück zu unserer Unterkunft: Pool, Sauna, Whirlpool und ab aufs Zimmer – Sydney kann warten bis morgen.

Am nächsten Morgen ist Punkt eins auf unserem Tagesprogramm der Harley Davidson Store, ein Muss für Sherry. Wann immer sie in der Nähe eines Harley Stores ist, kann sie nicht widerstehen. Sie langt gut zu: zwei T-Shirts, ein Gürtel und Stiefel.

Danach begeben wir uns in den Stadtkern, trinken Kaffee in der belebtesten Straße und kommen erst einmal nicht weit, da der urige Secondhandshop nebenan unsere Aufmerksamkeit weckt. Bis zur Decke ist jeder Winkel des kleinen Ladens ausgenutzt: drei Reihen mit Kleiderständern, durch die man sich drängt, von den Wänden hängen Handtaschen, Gürtel und Schals, wir begutachten allerlei Schuhe, Vitrinen mit Schmuck und mehr. Richtig viel los hier – wenn ich mir die Kunden so anschaue, gehe ich schwer davon aus, dass heute ein Kreuzfahrtschiff angelegt hat, was sich später bestätigt, als wir an den Hafen kommen. Die Ladenbesitzerin wittert ihre Chance für guten Umsatz und bietet alles zum halben Preis an. Über eine Stunde verbringen wir mit Stöbern und finden einige Schnäppchen.

Als wir uns endlich losreißen können, spazieren wir Richtung Hafen, machen einen kurzen Stopp in einer Kirche, ein Selfie mit der größten Geige der Welt und schlendern über den Markt, der im Innern eines der Hafengebäude stattfindet: viel Schmuck und Kleider, hausgemachte Seifen und mehr. Ich entdecke einen besonderen Ring und kaufe ihn spontan für uns beide. Noch Monate später neckt sie mich damit, dass ich ihr geschickt einen Verlobungsring angesteckt hätte.

Als der Hunger ruft, entscheiden wir uns für das Restaurant ‚Flavour‘. Dort sitzt man entlang bodentiefen Fenstern mit Blick auf den touristischen Hafen.

In einem Irish Pub planen wir unseren Tag auf dem Cabot Trail. Dort gibt es an die dreißig Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Entfernungen.

Als es dämmert, brechen wir auf zu Sherry’s Freundin Pam, die beiden waren zu Schulzeiten beste Freundinnen und haben sich vor fünfzehn Jahren das letzte Mal gesehen. Pam wohnt mit ihrem Mann Mark ungefähr eine halbe Stunde außerhalb Sydney. Als wir in die Hofeinfahrt kommen, parken wir vor einem beeindruckenden Anwesen mit Blick aufs Meer. Pam empfängt uns sehr herzlich, sie hat eine aufgeweckte positive Ausstrahlung. Wir stoßen an mit einem Glas Wein, bekommen eine Hausführung und schreiten dann über den Hof Richtung Gästehaus. Nach dem Rundgang im ersten Stock treffen wir unten auf Mark. Das Erdgeschoss wirkt wie eine Garage oder ein Werkraum. Mark führt uns in den Nebenraum: im ersten Moment denke ich an ein Gewächshaus, sehe einen Traktor, rieche Heu… ich blicke nach links und sehe einen Stall mit Pferd. . . . EIN PFERD IM GÄSTEHAUS! Echt jetzt?! Ich traue meinen Augen nicht, bin ganz aus dem Häuschen und fühle mich wie in Pippi Langstrumpf. Sherry amüsiert sich über meine Begeisterung und schlendert dann mit Pam zurück zum Haus. Ich bleibe mit Mark für ein paar Minuten beim Pferd, er bietet mir an, es zu striegeln. Zuhause sind wir mit Pferden aufgewachsen, der Stallgeruch ist angenehm vertraut und weckt viele Kindheitserinnerungen.

Danach kochen wir gemeinsam, Sherry und Pam plaudern von alten Zeiten, Mark erzählt, wie es ihn nach Kanada verschlagen hat. Ursprünglich kommt er aus Holland und wuchs auf einer Farm auf. Heute arbeitet er in der Politik, tatsächlich ist er der Minister of Agriculture. Pam verbringt viel Zeit mit ihren Enkelkindern, von denen es einige gibt. Mir gefällt das Familienfoto, das sie uns zeigt, während sie von den Kindern erzählt: Schwiegerkinder aus Mexiko und Indien. Dementsprechend bunt ist die Familie – kommt mir sehr bekannt vor.

Pam und Mark sind beide angenehm offen und scheinen trotz ihres Wohlstands sehr am Boden geblieben.

Am Mittwoch morgen fällt das Aufstehen nach der kurzen Nacht nicht ganz leicht. Zudem haben die Matratze und die Kissen Memory-Foam, wofür ich in den letzten zwei Jahren eine Vorliebe entwickelt habe – wenn man auf Dauer in fremden Betten schläft, wird man da wohl Experte. In der Küche finden wir ein Frühstück ganz nach unserem Geschmack vor: Müsli aller Art, Soyayogurt, Früchte, Soyamilch und guter Kaffee. Verantwortlich hierfür ist Mark, der an diesem Morgen schon das Pferd auf die Koppel gebracht hat und sich nun zu uns an den Tisch gesellt. Pam taucht wenig später auf und zu viert quatschen wir über dies und das.

Letztendlich brechen Sherry und ich auf zum Cabot Trail: wir haben Glück und die Sonne lässt sich blicken, was die Farben der Laubbäume umwerfend leuchtend macht.

mit hochgefahrener Heizung ist Cabrio kein Problem.

Drei Wanderwege haben wir uns ausgesucht, manche davon sind nur zwanzig Minuten lang, falls ihr euch fragt, wie das in einem Tag zu bewältigen ist. Witzigerweise stoßen wir auf Nigel’s Schwester (ein Freund vom Markt), die gerade mit Partner und Eltern zu Besuch ist. Wie hoch sind die Chancen bitte dafür??

Inverness Beach

Was für ein Ausblick!

Teile eines Wanderweges sind gesperrt wegen ralligen Elchen, mit denen in dieser Verfassung nicht zu spaßen ist. Später sehen wir zwei aus der Ferne an einer Flussmündung.

Unsere Unterkunft für die letzte Nacht ist einfach aber okay. Die Küche hier kann uns Veganern allerdings außer Gemüsebrühe und Kartoffeln nicht wirklich etwas anbieten. Zum Ausgehen sind wir zu müde und so entscheiden wir uns für Dusche, mampfen die letzten Cracker und schauen einen Film. Was für eine kalte Nacht! Sherry fängt sich eine Erkältung ein.

Unser letzter Tag bricht an und wir sind hier am Margaree River, wo Sherry’s verstorbener Bruder oft Fischen war. Nach ihren Erzählungen und den Bildern, die ich gesehen habe, kann ich ihn mir hier genau vorstellen. Wir halten an mehreren Stellen entlang des Flusses, waten ans Flussufer und sie streut seine Asche. Ich spüre, wie ein Teil ihrer Wunde des Verlustes ihres nahestehenden Bruders heilt. Wir machen uns auf den Heimweg.

Sherry schlägt vor, zum Lunch in der Glenora Whiskey Distillery zu halten. Das Anwesen weckt Erinnerungen an Weingüter in der Pfalz und gute Momente mit Freunden.

Am Canso Causeway, die Verbindung zwischen Cape Breton und dem Festland, sehe ich Personen, die aufs Wasser blicken und im nächsten Moment weiß ich, warum: Delfine! Wir wenden und parken, um zu schauen, was hier genau los ist: Hunderte Delfine, die komplett aus dem Wasser springen – wow! So stehen wir eine Weile und betrachten das Schauspiel, bevor wir unsere Heimfahrt fortsetzen, die sich bis in den Abend zieht.

Geh auf Reisen. Entdecke unbekannte Orte. Sammle und teile Momente. Umgebe dich mit guter Energie. Verbinde dich mit Menschen. Lerne Neues.

Oaxaca – ich finde eine Reisegefährtin

16 – 20 Oktober 2017

Die Region ist bekannt für seine tief verwurzelten Traditionen, seine Vielfältigkeit, gutes Essen und die vielen Möglichkeiten, aktiv zu sein. Als ich am späten Abend durch die Straßen Richtung Hostel laufe, spüre ich direkt den Charme dieser Stadt. Mit meiner Unterkunft habe ich einen guten Griff gelandet: bunt, viel Platz, riesige Dachterrasse, positive Atmosphäre. Ich richte mich ein und treffe auf Chloe, die auch gerade angekommen sein muss. Sie gefällt mir sofort: dreckige Lache, lässig, keine Tussi, aufgeschlossen und aus London: der Akzent ist Musik in meinen Ohren. Danach dauert es keine 24 Stunden, bis wir beide an dem Gedanken, ein Stück weit gemeinsam zu reisen, Gefallen finden.

Iguana Hostel

An meinem ersten Tag hier schlendere ich mit drei Jungs aus dem Hostel über den Markt und dann steuern wir den Berg hinauf, um uns Oaxaca (gesprochen „Oahaka“) von oben anzusehen. Phil aus Wales macht zwei Wochen Urlaub, zweifelt allerdings auch schon lange an dem Lebenskonzept, bis zur Rente zu schuften in einem Beruf, der ihn nicht wirklich erfüllt. Nach einem für mich irritierenden Start, in dem er ein paar aggressive schnippige Kommentare in meine Richtung macht, da er sich wohl von mir als Veganer angegriffen fühlt, bringt er mich doch oft zum Lachen – sein britischer Humor ist köstlich. Zusammen mit ihm, Chloe und drei weiteren Reisenden begeben wir uns am nächsten Tag auf einen gemeinsamen Ausflug: um sieben Uhr morgens nehmen wir den Bus in den Ort Cuajimoloyas, mit einer stolzen Höhe von 3200 Metern. Dort angekommen verlässt uns kurz jeglicher Antrieb, denn es regnet in Strömen, es ist kalt und die dichte Wolkendecke macht wenig Hoffnung. Wir entscheiden, erst einmal frühstücken zu gehen, danach sieht die Welt sicher schon besser aus. 

Frühstück in traditioneller Stube

Gestärkt und da wir nun schon mal hier sind, die Fahrt dauerte immerhin neunzig Minuten, entscheiden wir uns für die fünf-Stunden-Wanderung. An Regenjacken hat natürlich keiner von uns gedacht, aber es nieselt jetzt auch nur noch. Mit unserem persönlichen Guide laufen wir los und nachdem wir uns mit dem Wetter abgefunden haben, freuen wir uns über die Bewegung: es geht auf und ab, anstrengender als angenommen, Wasserfälle, unberührte Wiesen, stille Wälder, Höhlen und eine Bergspitze. Gegen Ende lässt sich sogar die Sonne blicken.

Nach knapp zwölf Stunden kommen wir zurück nach Oaxaca und testen auf Empfehlung des Hostelbesitzers eine Tacobar – megalecker! An Mole kommt man hier übrigens auch nicht vorbei und muss man probiert haben: quasi das mexikanische Curry mit über zwanzig Gewürzen, wobei die Zusammensetzung sehr unterschiedlich sein kann. Abgerundet wird das Ganze dann mit Schokolade.

Tacos, Mole und Früchte mit Chile y Limon

Fast jeden Abend muss ich übrigens dankend ablehnen, wenn mir Alkohol angeboten wird oder kurz fragende Blicke beantworten. Alle zeigen jedoch Verständnis, denn wer reist, dem ist bekannt, dass das tägliche Bier oder Glas Wein zum Reisealltag gehört. In geselliger Runde beim Wasser zu bleiben, ist hart! Beim Mescal Tasting breche ich zum ersten Mal mit meinem abstinenten Monat – Ausnahmen bestätigen die Regel. Zudem gehts hier um Traditionen und Kultur.

Mescal Tasting

Chloe und ich werden nun wirklich gemeinsam weiterreisen und verbringen unseren letzten Tag in Oaxaca entspannt in Museen und Galerien, trinken Chocolate con agua mit Pan de muerte und ich erfahre etwas mehr über sie: ein Bruder, vier Pflegegeschwister, enge Bindung zur Familie, von ihrer Mutter spricht sie sehr respektvoll und wertschätzend, bewundert, was diese geleistet hat. Chloe ist Hebamme mit Leidenschaft; mit achtzehn geht sie nach Bolivien zur Freiwilligenarbeit und reist danach in Südamerika. Immer wieder stutze ich, was sie in ihrem jungen Alter schon alles unternommen hat. Ich bin froh, ihr begegnet zu sein, denn sie ist erfrischend, unterhaltsam und sehr angenehme Gesellschaft.

entspannter Tag mit Chloe

Gefühlswelt: meine Unschlüssigkeit raubt mir Energie: Osten oder Westen? volunteer Job oder nicht? nochmal Abstecher zu Robyn? was kommt nach Weihnachten? Bin von mir selbst genervt, komme nicht so wirklich in den Reiseflow.

What lies before us and what lies behind us are small matters compared to what lies within us. and when you bring what is within out into the world… miracles happen.

Was vor und hinter uns liegt, ist nebensächlich verglichen mit dem, was in uns liegt. Und wenn du dein Inneres hinaus in die Welt bringst… geschehen Wunder.